Dein T-Shirt auf den Kompost?
Wir zeigen, in wie viel Monaten sich ein biologisch abbaubares T-Shirt zersetzt.
Um euch den Kompostierprozess unserer biologisch abbaubaren T-Shirts NATÜRLICH und NATUR PUR zu veranschaulichen, haben wir eines der T-Shirts im heimischen Kompost vergraben und den Prozess der Zersetzung dokumentiert.
Vorab ist zu sagen, dass der Kompostierungsprozess der T-Shirts nur im heimischen Kompost stattfinden kann und Textilien nicht in die Biotonne gehören. Dies hat den Hintergrund, dass die Kompostierung nur unter bestimmten Voraussetzungen funktionieren kann. Dazu sind die richtigen Bakterien, Temperaturen und genügend Feuchtigkeit notwendig.
In den großen Kompostieranlagen der Müllentsorger werden die Temperaturen zum Beispiel viel höher als in einem Komposthaufen im Garten und auch der Zeitraum, in dem die Textilien vergehen können, ist nicht variierbar. Im Kompostierwerk muss der Kompost in rund vier bis fünf Wochen aus dem Werk verkaufsfertig sein. Da die Mikroorganismen aus der Erde Feuchtigkeit und gute Temperaturen brauchen, vergehen Baumwollartikel auch nicht in Mülldeponien. Meistens sind die Textilien und der Müll viel zu eng und einseitig geschichtet. An die Textilen kommt keine Feuchtigkeit und das mikrobakterielle Klima stimmt nicht.
Unser kompostierbares T-Shirt haben wir im Dezember auf einen geschützten Kompost eingegraben, da es im Winter ganz schön kalt wird und sich dort die Temperatur besser hält. Um ein optimales mikrobakterielles Klima zu schaffen, wurde der Kompost gut mit Humus vom letzten Komposthaufen, feuchtem Laub und Biomüll gemischt. Das T-Shirt wurde vorher befeuchtet. Damit das mikrobakterielle Klima stimmt, braucht es normalerweise warme Temperaturen und genügend Feuchtigkeit, die im Winter nicht optimal gegeben sind, deswegen wird das Shirt etwas länger brauchen zum Vergehen, als bei einem Start im Frühjahr.
Nach 2 Monaten
Es war gar nicht so einfach, das Shirt zu finden. Anfangs konnten wir nur kleine Baumwollstoff-Fetzen sehen und sind dann doch noch auf ein großes zusammenhängendes Stück gestoßen. Es hat sich ziemlich viel getan: Der Jersey Strick hält nicht mehr gut zusammen und zerreißt sehr schnell, einige Teile des T-Shirts sind schon nicht mehr auffindbar und somit sehr gut zersetzt. Es ist viel los in dem neu angesetzten Kompost. Der Druck im Nacken – aus biologisch abbaubaren Farben – ist kaum noch erkennbar. Im Shirt und drumherum haben sich einige Tiere angesiedelt. Etliche Regenwürmer, Tausendfüßler und andere Kleinstlebewesen leben nun zusammen mit und in dem Shirt.
Ein Zerschneiden des Shirts vor dem initialen Untergraben sowie ein Durchmischen mit dem Kompost hätte das Zersetzen wahrscheinlich beschleunigt. Die Qualität des Kompostes zu untersuchen, ist auf jeden Fall hilfreich, um eine gute Kompostierung zu gewährleisten. Dass sich das Shirt zersetzt, war von Anfang an keine Frage, aber wir hätten nicht gedacht, dass es im Winter so schnell geht, vor allem weil es doch ein recht schwerer Jersey ist.
Nach 4 Monaten
Von dem Shirt sind nur noch viele kleine Stücke übrig. Lediglich der Saum und Halsausschnitt hängen noch ein wenig zusammen, dort wo der Stoff doppelt ist. Neben den Shirt-Resten sieht man auch, wie andere Teile, die mit dem Shirt zusammen auf dem Kompost gelandet sind, sich zersetzen. Die Blätter sind zum Beispiel nur noch Gerippe. Die Würmer scheinen sich an dem T-Shirt am wohlsten zu fühlen, denn hier ist am meisten los. Am Stoff sind auch viele kleine Larven zu finden. Der Stoff ist jetzt schon so weit zersetzt, dass er wie ein nasses Taschentuch zerreißt. Die letzten Stücke mussten ganz vorsichtig ausgegraben werden, um die Würmer aus Ihrem Umfeld sachte zu entfernen; aber ja nur für kurze Zeit. Es sind nur noch zwei Handvoll T-Shirt übrig. Da der Stoff jetzt schon so zerreißt, sind wir uns sicher, dass bald nichts mehr übrig ist.
Nach 6 Monaten
Das Shirt ist zersetzt. Ein Stück Seitennaht – ganz ausgetrocknet, welches nicht richtig untergehoben wurde, liegt am Rand. Es ist nicht stabil und zerreißt ganz leicht, wie bereits bei unserem Check nach 4 Monaten. Durch die sehr trockenen und heißen Sommertage ist der Kompost jetzt zu trocken. Das trockene übriggebliebene Stück Seitennaht zeigt sehr genau, wie fragil der Kompostierungsprozess ist. Ohne gute Bedingungen keine Kompostierung. Deswegen vergehen Textilien auch nicht auf Mülldeponien. Der Kompost wurde wieder richtig befeuchtet, damit sich dieser wieder erholen und richtig arbeiten kann und unsere kleinen Helfer, die Insekten, Würmer, Mikroorganismen, das letzte Stück Seitennaht auch noch essen und so zersetzen können.